Im Fluss der Geschichte

Historische Fotos zeigen, wie sich die Umgebung des Silberhofs verändert hat

Markt auf dem Herrenacker um 1938.
(Foto: Stadtarchiv Schaffhausen, Signatur J 40/0556)

Bauten werden erstellt oder abgerissen, Märkte verschieben sich, Bäche und Verkehr fliessen oder werden verbannt. Eine historische Fototour durch die Umgebung des Silberhofs lässt den Hauch der Geschichte schmecken.

Herrenacker im Winter 1920. Gut sichtbar ist der Park- und auch, dass er damals als Parkplatz diente. (Foto: Stadtarchiv Schaffhausen/Foto Koch. Signatur J 02.01.075.16/02)

Herrenacker: Vom Park zum Parkplatz

Im Silberhof und in seiner Umgebung trifft Moderne auf Geschichte: Historische und neue Bauten werden den aktuellen Bedürfnissen und Wohnstandards angepasst.
Nur wenige Schritte von der Siedlung entfernt befindet sich der Herrenacker, der grösste Platz in der Stadt. Er verfügt über eine wechselvolle Geschichte: Auf historischen Gemälden und Fotos ist er zu sehen mit einem Brunnen, Bänken und Bäumen. Bis 1961 fand dort der Wochenmarkt statt. Später wurde er als Parkplatz genutzt.

Heute soll der Herrenacker wieder zum Treffpunkt werden und gleichzeitig Platz bieten für Events wie das Musikfestival «Stars in town».

Stars in Town auf dem Herrenacker 2015.
(Foto: hauserphoton auf Wikimedia.)

Fronwagplatz um 1940 mit parkierten Autos.
(Foto: Stadtarchiv Schaffhausen/Postkartenverlag H. Gross, St. Gallen. Signatur J 02.01.052.00/018)

Fronwagplatz: Gemüse-, Brot- und Fleischmarkt

In Schaffhausen gab es unterschiedliche Märkte. So wurde der Fronwagplatz früher «Am Markt» genannt. Hier befanden sich die Stände der Gemüsebauern, die Brotlauben der Bäcker die und Schlachtbänke der Metzger.

Seinen späteren Namen erhielt der Fronwagplatz von der grossen Marktwaage, die sich im Fronwagturm befand. Heute ist sie im Museum zu Allerheiligen zu sehen.

Heute wieder verkehrsfrei: Der Fronwagplatz, früher auch «Am Markt» genannt.
(Foto: hauserphoton auf wikimedia commons)

Fronwagplatz mit Mohrenbrunnen im Winter, um 1960. Damals diente die Örtlichkeit als Parkplatz.
(Foto: Stadtarchiv Schaffhausen/Otto Spalinger; Signatur J 02.01.052.00/080)

Ein höchst respektierter Schwarzer

Der Mohrenbrunnen wurde früher auch Schwertbrunnen genannt. Die schwarze Figur, die ihn ziert, stellt Kaspar dar, einen der Heiligen drei Könige aus dem Morgenland. Er steht symbolisch für die wohlhabenden Bürger der Stadt.

Vorstadt: Vom Rindermarkt zur Verkehrsachse

Beobachtet man, wie die Tauben würdevoll am Mohrenbrunnen vorbeischreiten, ist kaum noch vorstellbar, dass um ihn herum eine zeitlang Autos abgestellt wurden und der Verkehr auch durch die Vorstadt rollte.

Befahrene Vorstadt um 1957
(Foto: Stadtarchiv Schaffhausen/Stadtpolizei Schaffhausen. Signatur J 02.01.217.01/020)

Vor dem «Haus zum Goldenen Ochsen» in der Vorstadt befand sich früher der Rindermarkt.

Heute kann das «Haus zum goldenen Ochsen» wieder in Ruhe betrachtet werden, ohne dass auf vorbeirollende Autos geachtet werden muss. Der Rindermarkt ist nicht mehr dort, dafür ein Schuhgeschäft.

Bach im Verborgenen

Die Durach bzw. der Gerberbach, wie sie auch genannt wird, floss früher durch die Bachstrasse, bis sie dort im Rahmen der Notstandsarbeiten zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit (1938-1940) in den Untergrund verbannt wurde.

Verkehr fliesst mal und wird wieder verbannt. Türme werden abgerissen und Towers erstellt. Bäche werden eingedolt werden wieder ans Tageslicht geholt. Vielleicht geschieht das auch dereinst mit der Durach? Zum Beispiel Rahmen eines Renaturierungsprogrammes für die Schwammstadt Schaffhausen? Der Fluss der Zeit wird es zeigen.

Durach, auch Gerberbach genannt, vor der Eindeckung, Höhe Bachstrasse, ca. 1936.
(Foto Stadtarchiv Schaffhausen, Signatur J02.02.011.00/07)